< zurück zu der Logbuch-Hauptseite
zurück zu der Rondinara home page >
< zurück zum Logbuch 2007 Teil 1
weiter zum Logbuch 2007 Teil 3 >
Logbuch 2007
Teil 2 - Von Ayvalik bis Lavrion

27. Juni 2007 - 16. September 2007

                 

27. Juni bis 3. Juli, Ayvalik - Limnos - Thasos - Samothraki
Am 27. Juni verlassen wir Ayvalik und fahren nach Lesbos in die Palio-Bucht (39°19.651'N/26°25.281'E). Hier ist es wesentlich weniger heiss als in Ayvalik und wir werden hier auch wesentlich besser schlafen können.
Am 28. Juni am frühen Morgen fahren wir von Lesbos los in Richtung Limnos. Es sind 68 Seemeilen die wir in etwas weniger als 11 Stunden hinter uns bringen. Teilweise war Windstille, teilweise wehte ein leichter WNW und die zweite Hälfte war etwas ungemütlicher wegen entgegengesetztem Strom aus NE und und Wind aus WSW.
In Limnos fahren wir direkt in den grossen Golf von Moudros und ankern, im Schutz der nördlichen Winde an einer geeigneten Stelle (39°52.539'N/25°12.340'E).
Am nächsten Tag kommt tatsächlich der Wind aus NE mit 5 Bft. Unser Ankerplatz ist OK aber wir wollen versuchen an Land zu gehen und fahren nach Moudros. An der Pier hätten wir Platz gefunden aber aus der Nähe betrachtet sagt uns Moudros nicht viel und an der Pier ist es auch noch ein bisschen schwellig. Wir verschieben also den Landgang und gehen indessen in die "Fresh Water Bay" (39°50.364'N/25°15.677'E) vor Anker. Hier ist es schöner als am anderen Ankerplatz.
Am 30. Juni verlassen wir die Moudros-Bucht und fahren in Richtung Myrina, der Hauptort von Limnos. Auf dem Weg dorthin fahren wir in die tiefe und schmale Bucht Ormos Kontia (39°51.11'N/025°10.08'E). Zuhinterst ist der Schutz sicher ausgezeichnet aber die Landschaft ist nicht allzu schön und an Land gibt's +/- nichts.
In Myrina finden wir gerade noch einen Platz an der Pier vor Buganker und Heckleinen. Beim Rückwärts-Manövrieren löst sich der Gas-/Schalthebel und liegt mir frei in der Hand! Grosse Aufregung, kannte aber das mögliche Defekt. Schnalle die für solche Fälle bereitliegende Gripzange an den Wellenstummel und erledige den Rest des Manövers damit. Nur... wir hatten etwas Seitenwind, unsere Freunde aus Kemer waren an Land schon für die Leinenübernahme postiert, ich habe mich hetzen lassen, mit anderen Worten war das Manöver alles Andere als sauber und ohne Kratzer an der neben uns liegenden Nauticat aus FR ging es nicht ab. Moral der Geschichte: wie immer... sich nie hetzen lassen... wenn es sein muss, zurück zum Anker und nochmals das Ganze wiederholen!
Einen Teil der Kratzer habe ich mit Politur wieder korrigieren können. Für die restlichen wollte der FR-Skipper keine Entschädigung...
Der Gashebel hatte sich vor zwei Jahren schon mal bei einem Manöver im Hafen von Carloforte gelöst also braucht es eine Radikalkur für diese schlechte Vetus-Lösung mit viel zu kurzem Wellenritzel!
Gesagt, getan. Ich bohre seitlich zwei Löcher in den Hebel, schneide 6er Gewinde in die Löcher, senke die Welle an den richtigen Orten an, kürze und spitze zwei passende Niro Imbussschrauben an und knalle sie auf die Welle. Das ist jetzt wie aus einem Stück und neben dem Gashebel sind zwei Imbuss-Schlüssel immer bereit um die alte und die neuen Schrauben anzuziehen! Das Ganze sitzt seither bombenfest!
Etwas später kommt neben uns eine grosse Goulet aus der Türkei neben uns. Kein Lärm...die Gäste sind ältere Leute aus England...
Wir erkunden zu Fuss das hübsche Limnos, kaufen ein, alles klappt, ausser die Campinggasflasche aus einem der "Supermärkten". Sie passt in der Höhe nicht 'rein. Am Montag finde ich eine richtige im Sport- und Fischerei-Geschäft.
Am Sonntag 1. Juli geht die Goulet wieder und neben uns kommt gegen Abend eine riesige Motorjacht aus GR an. Es beginnt dann die grosse Organisation... Tische werden an der Anlegestelle der grossen Motorjacht bereitgestellt, Gruppen von jungen Leuten in traditionellen Trachten sammeln sich und gegen 20 Uhr beginnt das grosse Fest. Volksmusik, Tanz, viele Leute versammeln sich. Alle Crews der Jachten werden zum Fest und zum Bankett eingeladen. Auf der grossen Motorjacht ist die Tochter des Eigners die Verlobte eines Jungen aus Limnos (oder hat er nur dort ein Haus?) und gefeiert wird das grosse Wiedersehen. Herrlich!

 
Limnos 
links: der Hafen, rechts: eine junge Tanzgruppe bei der Willkommens-Party

Am 2. Juli wollen wir nicht mehr länger im Hafen sein und fahren in die schöne Bucht Ormos Platy (39°51.416'N/25°03.592'E) wenig südlich vom Hafen. Hier ist das Wasser sauber und man kann wieder einmal baden.
Am 3. Juli fahren wir am frühen Morgen wieder los und halten den Bug in Richtung Samothraki. Etwa drei Stunden lang geht es gut, dann nimmt der Wind aus Nordost zu und der Kurs gegenan wird ziemlich ungemütlich. Wir drehen ab und fahren nach Thasos. Samothraki sparen wir uns für die nächste Gelegenheit.
Thasos ist eine sehr schöne Insel, hat aber keine wirklich geschützte Bucht. Wir ankern zuerst im Ormos Astri (40°34.913'N/24°38.288'E). Nicht schlecht aber ein leichter Schwell dreht um das Kap Salonikios in die Bucht. Wir versetzen uns dann für die Nacht zum Ormos Limenaria (40°36.080'N/24°36.386'E) wo es auch wesentlich ruhiger ist.
Am nächsten Tag ankern wir nur für die Zeit des Mittagessens im Ormos Prinos (40°46.342'N/24°35.319'E) und fahren dann in den Hafen wo jede Menge Platz längsseits an der äusseren Hafenmole vorhanden ist.
Am 5. Juli mieten wir ein Auto und machen eine ganztägige Inselrundfahrt. Thasos ist eine belebte Touristen-Insel und die Mehrheit der Touristen sind Griechen, Bulgaren und Rumänen.

 
Thasos  links: ein Kloster im Innern der Insel, rechts: die Hafenanlagen in Thasos

Am 7. Juli ist der Wetterbericht gut, wir legen los und fahren zu der etwa 40 Seemeilen entfernet Insel Samothraki.
Samothraki hat noch viel weniger Buchten als Thasos, also fahren wir direkt in den Hafen Kamariotissa. Wir legen zuerst längsseits hinter einem grossen Fischerboot und vor der Anlegestelle der Fähre am Hauptquai des Hafens. Wenig später kommt ein Mann der Harbor Master und fragt uns, wie lange wir bleiben wollen. Wir können schon hier bleiben, aber es wäre besser auf der anderen Seite, an der Aussenmole anzulegen. Ich gehe in aller Ruhe die Situation an der Aussenmole anzuschauen weil aus der Hafeneinfahrt aus hatte es viel enger ausgesehen, und tatsächlich es hat sogar Platz für zwei Jachten an der Aussenmole. Wir versetzen uns also an die Aussenmole. Ist ja auch viel ruhiger hier.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus zu der schönen Chora. Nach der Besichtigung der Chora gibt es aber keinen Bus hinunter nach Palaiopolis (die alte Stadt) wo die berühmten Ausgrabungen sind. Taxis sind auch keine da, also machen wir uns auf dem Weg hinunter durch die zum Teil so ausgedörrte Landschaft, dass man glauben könnte, man befindet sich auf dem Mond.
Fast unten angekommen hält ein Auto mit Ladebrücke neben uns und fragt uns, ob wir zum Museum bei den Ausgrabungen gehen wollen. Wir lassen uns also mitnehmen (hätten wir allein nicht so schnell gefunden). Das Museum ist klein aber sehr interessant und zeigt einige Kostbarkeiten die hier gefunden wurden. Von der berühmten Siegesgöttin von Samothraki sehen wir natürlich nur eine Kopie da das Original im Louvre in Paris ausgestellt ist. Nach dem Museum schauen wir uns die interessanten und weitläufigen Ausgrabungen dieser antiken Kultstätte an.
Für zurück zum Hafen in Kamariotissa sind keine Verkehrsmittel und keine Taxis auszumachen. Wir machen uns langsam auf dem Weg in der Hoffnung, dass irgendwann ein Bus oder ein Taxi vorbeikommen würde. Stattdessen finden wir wieder einen Fahrer eines Lieferwagens, der uns zum Hafen bringt.

 
Samothraki   links: der Hafen in Kamariotissa, rechts: in der Chora

 
Samothraki   links: eine Kopie der Siegesgöttin von Samothraki im Museum bei den Ausgrabungen, rechts: Reste eines Tempels

9. Juli bis 17. Juli, Samothraki - Chalkidiki (Halbinseln Agion/Mt. Athos und Sithonia)
Am 9. Juli verlassen wir Samothraki in Richtung Chalkidiki, Halbinsel Agion, die mit dem Berg Athos. Das Meer ist bei der Überfahrt von 67 Seemeilen fast spiegelglatt. Die Umrundung und die Besichtigung der Klöster wollen wir uns auf morgen sparen. Gemäss Handbücher ist es wichtig, die Umrundung der Halbinsel so einzuplanen, dass man stets die Sonne im Rücken hat um die Klöster besser zu sehen. Wenn eine Frau an Bord ist, muss man ja auch noch einen Abstand zu der Küste von mindestens 500 m einhalten. Könnte ja sein, dass ein Mönch mit scharfem Blick, ja auch scharf werden könnte... ;-). Gemäss Handbuch ist sogar der Zutritt auch von Tieren weiblichen Geschlechts auf die Halbinsel verboten...Wie handhaben sie das mit z.B. Fliegen die in dieser Jahreszeit einen erheblichen und gut sichtbaren Paarungsdrang aufweisen?
Wir zielen zu der Wurzel des Fingers auf der Ostseite. Wir kommen in die gut geschützte Bucht Plati (40°26.139'N/23°59.938'E) an und ankern in dieser Bucht, die sich innerhalb des Gebietes der Mönchsrepublik befindet. Wir sind ganz allein, ein paar kleinere Fischerboote legen ihre Netze in der Nähe der Bucht, niemand schickt uns weg, niemand stört uns. Es herrscht Friede und absolute Stille.
Am nächsten Tag tuckern wir also langsam im Uhrzeigersinn, der Küste entlang, die Admiralin hat eine Mütze aufgelegt und ein T-Shirt angezogen...in weniger als 500 m Abstand...Es gibt auf der Halbinsel unzählige Klöster die teilweise sehr gross sind und teilweise in geologisch schwierigen Lagen gebaut wurden. Alle sind, wie man wenigstens aus dieser Entfernung sieht, gut gepflegt.
Um das Kap herum ist wie erwartet der Wind etwas stärker und der Wellengang ziemlich hackig wegen entgegengesetzten Strom und Wind. Dauert aber höchsten eine halbe Stunde, dann ist es wieder ruhig.
Wir fahren auf der Ostseite der halbinsel Agios bis zu der Insel Amouliani und suchen uns einen geeigneten Ankerplatz. Es gefällt uns aber nicht so richtig hier. Ist zu offen und finden keinen sehr gut geschützten Ankerplatz. Einen solchen brauchen wir nämlich da heute morgen beim Anker lichten die Kette wieder ein Knäuel produziert hat und der eingeklemmte Kettenabweisfinger sogar die Kettenklüse aus Aluguss im 3 Teilen verrissen hat.

 
Chalkidiki/Halbinsel Agion   zwei der unzähligen Klöster auf der Halbinsel mit dem Berg Athos

Im Handbuch scheint uns die tiefe und verwinkelten Bucht Kriftos auf dem Inselchen Diaporos nahe der Wurzel des Mittelfingers von Chalkidiki, die Halbinsel Sithonia, für diesen Zweck geeignet. Wir überqueren also den Sigintischen Golf und gehen in der Kriftos-Bucht vor Anker (40°13.364'N/23°46.941'E). Drei weitere Jachten sind hier und Platz zum frei Schwojen gibt's immer noch mehr als genug. Das Wasser ist erwartungsgemäss nicht gerade klar aber das Wichtigste im Moment ist, dass wir keine weiteren Ankermanöver ausführen müssen.
Den ganzen 11. Juli wird damit verbracht, die Kettenklüse in mehreren Etappen und mit mehreren Lagen Kohlefaser und Epoxiharz so zu umwickeln, dass die Festigkeit sichergestellt ist. Den Kettenabweisfinger kürze ich ein wenig und verstärke ihn ebenfalls mit Kohlefaser und Epoxiharz. Nach jeder Lage werden die Teile in Vakuumbeutel unter Vakuum verpackt und verschweisst. Die Aushärtung dann an der prallen Sonne und teilweise im Backofen. Das war ein langer Arbeitstag, aber am Ende des Tages, als ich die Kettenklüse und den Kettenabweisfinger wieder montiere, sehen sie wesentlich solider aus als gehabt und ich freue mich! Die Teile haben dann ohne Probleme bis Ende des Törns 2007 gehalten.
Am 12. Juli fahren wir um die Diaporos-insel herum und ankern in der Bucht Mesopanagia (40°12.269'N/23°46.848'E) über klarem Wasser. Das ganze Gebiet hier ist wie ein grosser geschützter See und bietet sehr viel Platz zum Ankern. Hier treffen wir ganz zufällig Monika und Hans von der schweizer SY Monsun, eine hervorragend erhaltene und ausgerüstete HR 35.
Am 13. Juli fahren wir der Küste entlang und im Uhrzeigersinn um den mittleren Finger, die Halbinsel Sithonia. Um das Kap Drepanon wieder wechselhafte Windverhältnisse, Strömungen und gehackte See. Wir fahren in die allseits gut geschützte Bucht Ormos Gouras bei Kouphos und ankern im nordwestlichen Teil (39°58.146'N/23°55.087'E). An Land sind noch einige Plätze an der Pier frei aber hier muss mit Heckanker und Bugleinen geankert werden da der Grund nahe bei der Mauer unrein ist. Einen geeigneten Ankerplatz zu finden ist auch nicht sehr einfach da erst am Rand der Bucht die Wassertiefen geringer als 15 m sind. An Land gibt es "Minimärkte", mehr als genug Tavernas und sogar einen Fisch-Laden.
Am Sonntag den 15. Juli fahren wir weiter nach Norden und ankern an zwei verschiedenen Stellen im Ormos Toronis (40°00.868'N/23°49.612'E und 40°00.713'N/23°51.460'E) über herrlich klarem Wasser aber der ständig drehende Wind (NNE 2-3 dann ENE 5 und schlussendlich S 4) verursachen überall Schwell. Es gibt keine ruhige Ecke. Also geht es weiter zu der Marina Porto Carras (40°04.40'N/23°47.32'E). Die Marina ist mit vorwiegend Dauerliegern aller Nationen (zumindest die Flaggen...) und mitunter viele Mega-Motorjachten, gut besetzt aber es bleiben für den Transit dennoch einige Plätze frei. Selbst zu dieser Hochsaison-Zeit ist die Marina ziemlich menschenleer. Eine Prepaid-Karte für ins Internet via WiFi kriegen wir im grossen Hotel bei der Einfahrt und müssen auch in der Hotel-Halle internetten (es funktionierte sogar der Videochat sehr gut) weil das Signal am Liegeplatz viel zu schwach war. Diese Marina gilt als eine "noble" Marina und der Preis für den Liegeplatz war um die 30 €. Auf dem Marina-Gelände gibt es ein paar Kleidergeschäfte, einen Jacht Chandler mit sehr schwachem Sortiment und einen relativ gut sortiertem "Super"Markt.
Weiter nach Norden wollen wir nicht, also fahren wir am nächsten Tag wieder südwärts, schalten Badehalte an zwei Orten entlang der Küste ein aber das Problem mit dem drehenden Wind und dem Schwell ist genau gleich wie gestern. Für die Übernachtung geht es also zurück in die Bucht Ormos Gouras bei Kouphos und ankern praktisch an der genau gleichen Stelle wie das letzte mal.
Wir beschliessen, den westlichen Finger, die Halbinsel Kassandra, sowie den gesamten Golf von Thermaikos auszulassen. Berichte über diese Gebiete sind spärlich und auch im Heikell werden sie nicht besonders gerühmt. Stattdessen wollen wir von hier aus direkt zu den nördlichen Sporaden segeln.

 
Chalkidiki/Halbinsel Sithonia  links: vor Anker in der Kouphos-Bucht, rechts: die Einfahrt in die Marina Porto Carras mit dem grossen Hotel links

17. Juli bis 4. August, Chalkidiki - Pelagonisi - Alonissos - Skopelos - Skyros
Am 17. Juli fahren wir also um 6 Uhr los, auf der Fahrt begleitet uns ein NE mit 3-4 Windstärken, genügend um mit reduzierter Motordrehzahl, gesetzten Genua und Besan gut vorwärtszukommen. In wenig mehr als 6 Stunden legen wir die 41.6 Seemeilen hinter uns und fahren in die grosse rundumgeschützte Bucht Limin Planitis auf der Insel Pelagonisi, innerhalb des Naturschutzgebietes (in diesem Gebiet trifft man noch die Mönchsrobbe an, die im Mittelmeer praktisch ausgestorben ist). Die Einfahrt ist sehr schmal und bei hohem Seegang an der Einfahrt dürfte das Ein- und Ausfahren ziemlich abenteuerlich sein. Im südöstlichem Teil der Bucht sind schon 4 Jachten vor Anker, es bleibt aber immer noch sehr viel Platz zur Verfügung. Wir ankern stattdessen hinter einer Landzunge im südwestlichem Teil der Bucht über Sandgrund, sieht im Echolot wenigstens so aus (39°20.627'N/24°04.135'E). Sehr schöne Wasserfarbe hier, aber das Wasser ist leider trüb. Die ganze Insel ist nur mit einem Kloster auf der Ostseite bewohnt und hier herrscht absolute Stille.
Das ist so schön hier, dass wir zwei Nächte bleiben, bevor wir uns wieder in die Zivilisation stürzen.
Am 19. Juli fahren wir der Ostküste von Pelagonisi entlang in die grosse Bucht Kyra Panagia auf der SW Seite der Insel. Hier sind schon wesentlich mehr Boote anwesend wovon viele Charterjachten. Wir ankern hier hinter einem kleinen Inselchen über herrlich klarem Wasser und Sandgrund (39°19.356'N/24°03.368'E). Etwas Unrat ist aber schon noch am Boden und ich kann wieder einmal ein grosses Badetuch in augezeichnetem Zustand vom Boden holen. Warum verlieren soviele Leute ihre Badetücher? Und das sind meistens grosse, flauschige, teure Badetücher der besten Marken. Warum holen sie sie nicht wieder? Jedenfalls profitieren wir davon und unsere Badetücherreserve an Bord reicht wohl für die nächsten 10 Jahre. Die meisten anderen Jachten liegen vor Anker mit Heckleinen an Land und die Manöver sind wieder einmal sehr interessant und das "Hafen"Kino sehr kurzweilig.
Am 20. Juli ist es wieder einmal Zeit einkaufen zu gehen und fahren nach Alonissos in den Hafen Patitiri wo wir an der Kaimauer längsseits Platz finden (39°08.65'N/23°51.90'E). Länger als bis Nachmittags 3 Uhr erlaubt man uns hier anzulegen. Danach kommen die Ausflugsschiffe zurück. Im hübschen Patitiri findet man mehr oder weniger alles was man braucht, kleinere Supermärkte, Früchte und Gemüse, Metzger und Fischläden.
Nach dem Grosseinkauf legen wir wieder los und ankern für einige Stunden in der Milia-Bucht über klarem Wasser und sauberem Sandgrund (39°09.636'N/23°53.207'E). Gegen 19 Uhr müssen wir diesen schönen Ankerplatz verlassen da ein langer Schwell in die Bucht hineinsteht. Der Schwell stammt vermutlich von den NE-Wellen die um die Südseite der Insel Peristera herumdrehen her. Also wieder Anker auf und hinein in die tiefe Bucht Ormos Peristeri an der Südseite der Insel Peristera. Wir ankern, nicht ganz weit Innen da schon ein paar Schiffe dort sind, über etwa 11 m Tiefe mit 50 m Kette (39°10.226'N/23°58.094'E). Platz zum Schwojen ist genug da.
Am 21. Juli fahren wir wieder nach Pelagonisi in die Panagia Bucht und ankern diesmal in der grösseren Ostbucht (39°18.909'N/24°03.836'E) da hinter dem kleinen Inselchen alles besetzt war.
In der grossen Bucht ist Platz für mindestens 30 Jachten und wir sind nur 3. Auch da ist es sehr schön. Das Wasser klar und der Grund aus Sand.

 
links: Pelagonisi, in der Planitis-Bucht, rechts: im Hafen von Patitiri in Alonnisos

Wir übernachten hier sogar 3 mal und fahren erst am 24. Juli ganz langsam und gemütlich der Westküste von Alonissos entlang nach Skopelos in den Hafen. Wir finden etwas weiter vorne an der Hafenmauer gut Platz und können sogar längsseits anlegen. Skopelos ist ein hübsches Städtchen aber in dieser Saison ziemlich mit Touristen überladen. Die Nacht war ja mit Disko-Musik und mit Autos und Motorrädern die die Strasse auf der Hafenmauer allemal als Rennpiste gewählt hatten, nicht gerade ruhig...
Wir verlassen den Hafen von Skopelos am frühen Nachmittag und gehen in die schöne Bucht Staphylos an der Südseite von Skopelos vor Anker (39°05.21'N/23°44.94'E). Klares Wasser, Sandgrund und sage und schreibe 30°C Wassertemperatur an der Oberfläche. Nur...der Wetterbericht der gerade über Navtex hineinkommt spricht von NE bis zu Windstärke 6. Also müssen wir uns einen besseren Platz suchen, fahren in die Limonari-Bucht und ankern dort (39°05.316'N/23°41.802'E). Am nächsten Tag fahren wir in die Panormou-Bucht. In der Seitenbucht sind schon unzählige Boote vor Anker mit Heckleinen an Land. Wir wollen das nicht. Wir ankern stattdessen in der grossen Bucht über 29 m Tiefe und lassen 100 m Kette ausrauschen (39°06.608'N/23°39.691'E). Wir befinden uns ca. 50 m ausserhalb der Bojenreihe vor dem Strand. Etwas später kommt ein grosses Schlauchboot der coast guard längsseits und sie sagen uns nur, dass es da wo wir sind OK ist und wir nicht versuchen sollen näher zum Strand zu ankern. Wir bleiben zwei Nächte hier.

 
Skopelos  links: ein Gässchen im Dorf, rechts: im Hafen

Wir entscheiden Skiathos auszulassen und nicht die innere Route zwischen Festland und Euböa für unsere Reise südwärts zu nehmen. Stattdessen wollen wir nach Skyros obschon Skyros so schön mittig in der Hauptströmung des Meltemi liegt...
Also Anker hoch, Genua 'raus und ein NNE 3-4 begleitet uns bis nach Skyros wo wir nach 6.7 Stunden und 43.7 Seemeilen in der Bucht Ay Phoka vor Anker gehen (38°52.353'N/24°28.58'E). Hübsche Bucht und wir sind ganz allein. Auch hier bleiben wir zwei Nächte.
Am 30. Juli fahren wir zum Haupthafen Linaria (38°50.66'N/24°32.21'E) und finden sogar einen Platz am Quai. Mit dem Buganker ist es nicht so einfach, da wenig vor dem Quai und wenig rechts davon ein Bojenfeld mit Fischerbooten liegt. Irgendwie geht's und solange es nicht stark windet, kann man auch so bleiben. Per Tankwagen bunkern wir sogar Diesel und ein Wasserschlauch ist bei Bedarf über eine der Tavernas am Hafen zu haben. Ich packe auch die Gelegenheit, das Motorenöl zu wechseln. Mit dem Bus fahren wir später nach Skyros, der Hauptort am Berg (Chora). Die Strasse führt an der Skyros-Marina vorbei. Sie soll immer noch im Bau sein (wird wohl nie fertig) und auch die Einheimischen sagen, das sei der absolut falscheste und gefährlichste Ort in Skyros für eine Marina...Gab's damals keinerlei Kontrollen als all diese Bauwerke geplant und initiiert wurden?
Am 31. Juli gehen wir in die schmale und sehr schöne Alkadi-Bucht vor Anker (38°47.000'N/24°33.958'E). Ein leichter Wind aus NE hält uns gut in der Mitte der Bucht.
Am 1. August versetzen wir uns dann in die Glifadha-Bucht an der Südseite der Insel Sarakiniko (38°45.112'N/24°36.936'E). Traumbucht, glasklares Wasser, Sandgrund, aber leider nicht gerade viel Platz zum Schwojen. Ein Fischer fährt gerade 'raus und verspricht uns später Fisch zu bringen. Ein Paradies! In den frühen Nachmittagsstunden ist es aber mit dem Paradies vorbei. Zwei Ausflugsschiffe und eine Motorjacht machen sich in der Bucht breit und ankern auch teilweise über unseren Anker. Dann gehen wir halt ankerauf und suchen uns in der nordwestlichen Ausbuchtung der Ormos Renes einen ruhigen Platz zum Übernachten (38°46.373'N/24°38.010'E). Wilde Landschaft. Kein Mensch und auch keine Gebäude an Land. Nur ein intensiver Geruch nach Weihrauch von den Weihrauchsbäumen. Der Wind nimmt auf 4-5 Bft zu und kommt aus NNW. Eine französische Jacht sucht sich einen Platz in unserer Nähe. Ihr Anker hält nicht und sie versetzen sich in die mittlere Bucht. Nachts weht der Wind mit 8 Bft ganz gewaltig und unser Boot zerrt an der Ankerkette. Noch sitzen wir fest, beobachten aber immer wieder die Lage.
Am nächsten Morgen hat sich der Wind keineswegs beruhigt, draussen fliegt das Wasser waagrecht und ein steiler Wellengang hat sich aufgebaut.
Wir entscheiden diese Bucht zu verlassen und werfen uns in den Hexenkessel des Ormos Treis Boukes wo wir in der Alkadi-Bucht wieder einen ruhigen Platz finden wollen. Das Problem ist aber, dass um keinen Schwell zu haben, wir viel weiter hinein in die Bucht vor Anker gehen müssen und dort ist es natürlich noch schmäler. Ich probiere verschiedene Techniken wie Bug- und Heckanker. Bug- und dann Heckleinen V-förmig an Land. Keine Lösung befriedigt mich da die Windstösse auch sehr unregelmässig sind. Wir verlassen dann eben diese Bucht und fahren in die Linaria-Bucht.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass kaum um das Kap Marmara (38°45.69'N/24°34.16'E) die Windstärke abrupt von 8-9 auf 4-5 fällt. Soviel macht der Berg Kochylas mit seinem Fallwind aus.
In der Linaria-Bucht finden wir mal einen provisorischen Platz da der Grund fast überall aus Seegras besteht und schlecht hält. Mit der Taucherbrille untersuche ich die breitere Umgebung und finde einen grösseren Sandfleck der für unseren Zweck optimal sein sollte. Wir versetzten uns dann dorthin und der Anker hält ausgezeichnet (38°50.932'N/24°31.953'E). Die Bucht ist ziemlich gross, die wenigen Jachten liegen weit auseinander und man kann entsprechend viel Kette stecken.
Unter dem Strich hat uns Skyros sehr gut gefallen. Hat sehr schöne Buchten und ist selbst in der Höchstsaison nicht überlaufen.

 
Skyros  links: die Kirche und die Festung oberhalb der Chora, rechts der Hafen Linaria

4. August bis 12. August, Skyros - Karystos - Kea - Kythnos - Seriphos - Siphnos - Milos
Am 4. August ist der Wetterbericht für die Gegend der Kafireas Strait ziemlich ruhig und so profitieren wir von dieser seltenen ruhigen Phase in diesem Gebiet für die Überfahrt zum Süden der Insel Euböa. Ein leichter NE mit 3-4 Bft begleitet uns die meiste Zeit und die Genua hält für die ersten 5 Stunden einigermassen gut. Je näher wir aber zu der Meerenge zwischen Andros und Euböa kommen, desto höher werden die Wellen und die Genua fängt an hin und her zu schlagen. Also wird die Genua wieder eingerollt. Die Wellen kommen ziemlich genau von Achtern, so ist der Seegang auch nicht so unangenehm. Nach ziemlich genau 9 Stunden und 60 Seemeilen ankern wir in der Bucht von Karystos vor einem Hotel über schönem Sandgrund (38°00.83'N/24°25.88'E).
Gegen späteren Nachmittag dreht dann der Wind auf West und der Ankerplatz ist nicht mehr so gut geeignet. Wir fahren schlussendlich in den schon überfüllten Hafen hinein und der harbor master weist uns einen Platz längsseits zu einem grösseren Fischerboot zu.
Wir sind jetzt schon in Reichweite von Lavrion wo wir Ende August eintreffen müssen um unsere Tochter mit Familie in Empfang zu nehmen. Wir sind vielleicht etwas zu schnell durch die nördliche Aegäis aber so bleibt uns Zeit einige Inseln der Kykladen zu besuchen, die wir letztes Jahr ausgelassen haben.
Am 5. August machen wir den ersten Sprung in die Kykladen in die uns schon bekannte Vourkari-Bucht in Kea. Der Weg dorthin war wieder einmal mit den Wellen aus der Kafireas Strait etwas bewegt aber nicht unangenehm. Wir ankern in der Vourkari-Bucht in etwa dort wo wir letztes Jahr auch waren und gut gehalten haben (37°40.18'N/24°19.60'E).
Am nächsten Tag, im Uhrzeigersinn um die Nordspitze von Kea herum, fahren wir südwärts nach Kythnos. In Kythnos gehen wir in die Eirini-Bucht nahe bei Loutra. In der Eirini-Bucht ist kaum Platz zum frei Schwojen. Praktisch alle Boote sind vor Anker und haben entlang der Ostküste der Bucht Landleinen ausgebracht. Wir finden in etwa am Eingang der Bucht einen gerade noch passenden Ankerplatz zum frei Schwojen (37°26.399'N/24°25.900'E). In den kleinen Hafen von Loutra wollten wir nicht und entlang der Kaimauer des alten Bergwerks ausserhalb des Hafen auch nicht. Einige Jachten legen im Laufe des Nachmittags dort an und man kann gut beobachten, dass dort der Schwell nicht gerade angenehm sein muss.
Am 7. August geht es dann weiter nach Süden in die Bucht Agios Johannis in Kythnos (37°23.928'N/24°28.169'E). Idyllische Bucht mit einem menschenleerem Strand. An Land wenige Häuser, klares Wasser, Sandgrund aber auch hier etwas Unrat am Boden. Wir wären hier auch länger geblieben aber der Wind dreht auf SW und treibt uns ins seichte Wasser. Unter dem Kiel ist wirklich nur noch etwas mehr als die berühmte Handbreite... Wir versetzen uns also in die Bucht Agios Stephanos und ankern dort mit genügend Abstand zu der Küste (37°23.493'N/24°27.493'E).
Am 8. August fahren wir zu der nächsten Insel Seriphos und ankern zuerst in der grossen und tiefen Leivadia-Bucht direkt neben dem Hafen dann gehen wir vor Buganker und Heckleinen an den Steg. Eine Fahrt mit dem Bus zu der Chora und die Besichtigung der Chora ist ein Muss. Der Bus fährt regelmässig von der Hauptstrasse direkt am Steg (der Fahrplan ist dort angeschlagen).
In Leivadia sind ein paar kleinere Supermärkte mit Früchten und Gemüse sowie einen Metzger, man findet dort nahezu alles was man für die Kombüse braucht.

 
links: die Bucht Agios Johannis in Kythnos, rechts: der Dorfplatz in der Chora von Seriphos

Am 9. August führt uns der nächste Inselsprung nach Siphnos wo wir uns zuerst die Hafenbucht anschauen und wegen Schwell verwerfen. Weiter im Süden scheint uns die Vathy-Bucht besser geeignet da sie nahezu vom Land umschlossen ist. Dass auch hier ein langweiliger Schwell herrscht ist unbegreiflich. Wir gehen trotzdem vor Anker (36°75.875'N/24°41.409'E).
Wir liebäugeln ständig mit dem Wunsch in Richtung Sikinos, Ios und Thira zu fahren. Inseln die wir nicht kennen und auch etwas abseits der normalen Routen liegen. Die Wetterlage wäre momentan ideal. Kein starker Meltemi in Sicht. Wir befürchten jedoch, dass ein starker Meltemi, so wie wir letztes Jahr ununterbrochen während zwei Wochen erlebt haben. Trifft so eine Wetterlage ein, dann wird es ziemlich ungemütlich wenn nicht gerade schwierig zur Rechten Zeit nach Lavrion zu kommen. Wir bleiben also im westlichen Teil der Kykladen denn von hier aus kann man notfalls 'rüber zum Peloponnes und von da in kleineren Schritten wieder nach Norden.

 
links: der Hafen von Leivadia in Seriphos , rechts: in der Vathy-Bucht in Siphnos

Am 10. August also weiter nach Milos in die grosse Milos-Bucht und dort gehen wir östlich des Hafens Adamas vor Anker (36°43.328'N/24°27.106'E). Adama ist eine hübsche Ortschaft aber in dieser Jahreszeit ziemlich mit Touristen überfüllt. Auf der Strasse hört man immer wieder Italienisch sprechen...
Am nächsten Tag fahren wir zu der Nordseite und finden in der kleinen Bucht Fyropotamos herrlich klares Wasser und schönstem Sandgrund. Wir ankern (36°45.598'N/24°25.724'E) und bleiben hier über Nacht. Die leichte südwestliche Winde von den letzteten Tagen machen einem zunächst leichten Nordwester Platz, also müssen wir von der Nordküste von Milos weg und wählen eine kleine Bucht hinter einer kleinen Halbinsel kurz nördlich der grossen Voudhia-Bucht und ankern dort (36°45.281'N/24°32.688'E) für einigen Stunden bevor wir langsam entlang der Südküste von Kimolos tuckernd wieder nach Norden fahren. Nach Milos werden wir aber ganz sicher wieder kommen. Die Landschaft und die vielen Farben der Felsen dieser Vulkaninsel haben uns sehr gut gefallen.

 
Milos  links: Adama, rechts: in der Bucht Fyropotamos

12. August bis 1. September, Milos - Siphnos - Seriphos - Kythnos - Poros - Aegina - Lavrion
Also geht's am 12. August nachmittags in Richtung Siphnos. Wir versuchen in der sehr hübschen Pharos-Bucht (36°56.55'N/24°45.28'E) und in der unmittelbar angrenzenden uns einen Ankerplatz zu ergattern aber die Abstände zwischen den Booten dort sind schon ziemlich eng. Wir fahren zurück in die grössere Bucht Gialos die leider offener ist aber sehr viel Platz bietet.
Wir ankern hier (36°55.706'N/24°43.747'E), Schwell ist keiner da und wir verbringen eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen der nächste Inselsprung in nördlicher Richtung, Seriphos. In Seriphos gehen wir in die Vaya-Bucht vor Anker (37°07.773'N/24°27.666'E). Die Vaya-Bucht ist die östliche Einbuchtung in der dreiteiligen Koutalas-Bucht. Schöne Buchten. Sauberes Wasser und Sandgrund. Das einzige Problem ist, dass am Nachmittag der Wind auf WSW dreht und Schwell formt sich. Dann eben wieder Anker hoch und wir fahren in die Leivadia-Bucht und ankern (37°08.687'N/24°31.040'E). Hier steht kein Schwell und abgesehen vom Landlärm verbringen wir eine ruhige Nacht.

 
links: Kimolos, rechts: der kleine Ort unterhalb Kastro auf Siphnos

Am 14. August folgt der nächste Inselsprung nordwärts. Er führt uns in die Phykiada-Bucht auf Kythnos (37°24.850'N/24°22.880'E). Traumhafte Landschaft mit einer kleinen Insel, die durch eine schmale, tiefe Sandbank mit Kythnos verbunden ist und so zwei gut geschützte Buchten bildet. Das Wasser ist glasklar und der Grund zumeist sandig. In der östlichen Bucht sind einige grössere Algenbänke die schlechten Halt bieten und man muss sich den richtigen Fleck suchen. Ein Wassertaxi verbindet mehrmals vormittags und nachmittags diese Bucht mit dem Hafen des Hauptortes Mericha und bringt Badegäste zum Strand. Für eine Fahrt nach Mericha und zurück muss die Admiralin 10 € bezahlen aber wenigstens genügt es für eine Besichtigung von Mericha und für den Brotkauf. Es ist so schön hier, dass wir ganze 5 Tage bleiben.

 
Kythnos  links: Sonnenuntergang hinter dem Kap Kolona, rechts: Mericha, der Hauptort

Am 19. August geht es dann doch weiter und da es bis zum Termin von Ende August noch einige Tage geht, fahren wir in den Saronischen Golf hinein zur Besichtigung der Orte, die wir letztes Jahr ausgelassen haben. Etwa 3 Stunden lang weht der Wind anfänglich mit 3 Bft aus NE, dann mit 4-5 Bft aus NNW und danach mit nur noch 2 Bft. Also drei Stunden lang helfen Genua und Besan mit.
Nach 7.5 Stunden und 43.6 Seemeilen kommen wir in die grosse Reede zwischen Poros und dem Festland an und ankern westlich des Hafens (37°30.395'N/23°27.063'E). Dieses Gebiet ist sehr gut geschützt und einige Jachten an Bojen haben hier ihren Dauer-Liegeplatz. An Land gegenüber der Stadt Poros sind kleinere Werften. Die Stadt Poros ist schön und bietet viele Einkaufsmöglichkeiten. Mit dem Dinghy ist der Landgang schon etwas umständlich aber am Ankerplatz in der Reede ist es soviel ruhiger!
Am 21. August umrunden wir die Halbinsel Methanon gegen den Uhrzeigersinn und ankern über Mittag an der südwestlichen Ecke (37°32.783'N/23°21.548'E). Weiter geht es dann nach Palaia Epidaurus, geeigneter Ausgangsort für die Besichtigung vom antiken Epidaurus. Wir ankern in der Bucht ausserhalb des Hafens (37°38.374'N/23°09.678'E).
Am 22. August fahren wir zu dem schönen Ankerplatz zwischen den Inseln Angistri und Dorousa und ankern über Mittag (37°40.703'N/23°19.483'E). Schöne Landschaft, herrliches Wasser aber leichter Schwell. Wir fahren dann in die uns schon vom letzten Jahr bekannten Bucht Pyrgos auf Aegina und gehen hier vor Anker (37°40.581N/23°38.647E). Am 23. August setzt gegen Mittag endlich etwas Wind ein aber die Lufttemperatur beträgt trotzdem 37°C... Am 24. und 25. August ist der Himmel dunkel und rot und es regnet Asche von den verheerenden Waldbränden auf dem Peloponnes und Euböa.
Am 27. August ankern wir kurz in der Bucht bei Perdika, gehen ans Land für den Einkauf und fahren dann quer über den saronischen Golf in die Bucht von Anavissos wo wir uns in der Chapel Bay einen geeigneten Ankerplatz suchen. Der Wind weht aus NE mit 4 Bft und Böen bis 7 Bft, der mögliche Schwojkreis ist nicht allzu gross und der Grund besteht mehrheitlich aus Seegras. Erst beim zweiten Anlauf packt der Anker richtig (37°43.092'N/23°55.656'E). Mit der Taucherbrille schaue ich mir die Situation unter Wasser an. Eine Gartenbank aus Guss, Wrackteile von einem Fischerboot und sonstiger Unrat liegt am Boden

 
links: Fischkauf in Palaia Epidaurus, rechts: Aegina, der Himmel verdunkelt und rot wegen den Waldbränden auf dem Peloponnes

Am 28. August gehen wir in die Bucht bei Kap Sounion vor Anker (37°39.223'N/24°01.292'E). Schöner Ankerplatz über gut haltendem Grund aber stark frequentiert. Hier sammeln sich die Charterjachten aus Gegend von Athen und aus der Marina und Hafen von Lavrion am ersten und am letzten Tag des Törns. Die Kulisse mit dem Tempel in der Höhe ist beeindruckend. Die Position vom Tempel und die Aussicht sind sehr schön. Vom Tempel selbst ist aber nicht sehr viel erhalten geblieben.
Am 29. August fahren wir nordwärts in Richtung Lavrion und versuchen vergebens einen Platz in der Marina zu bekommen. Alles voll! Wir profitieren aber wenigstens von der Tankstelle am Wasser und bunkern 400 Liter Diesel. Danach geht es zum Hafen von Lavrion und da beginnt die grosse Suche nach einem Platz. Mehr oder weniger der ganze Hafen ist fest in den Händen von Charterfirmen und diese wollen mir keinen Platz auf das Wochenende geben aber für wenige Stunden sei das heute OK.. Die Hafenbehörde (harbor master) fühlt sich nicht zuständig und schickt mich zu einer Hafen-Koordinationsstelle. Diese verwaltet höchstens eine Handvoll Plätze, weist mir einen ganz in der vorderen Ecke der Pier zu. Ich laufe dorthin um die Sitation anzusehen und siehe da, der Platz ist besetzt. Zurück zum Hafenkoordinator gibt's nur ein Achselnzucken. Na schön.... Wir machen uns dann auf die Suche nach der Chartergesellschaft bei der mein Schwiegersohn mit Familie ab Samstag für zwei Wochen ein Boot bestellt hat. Niemand kennt die Gesellschaft! Schlussendlich finden wir jemand, der uns zu einem Ship Chandler dessen Besitzer eine grössere sowie eine winzige Chartergesellschaft betreut. Uff! Viel Aufregung aber die Gesellschaft existiert und der Mann gibt uns sogar einen (teueren! > Begründung: Lavrion sei von Industriehafen zu einem touristischen Hafen umklassiert worden...) Platz an der Pier. Am Freitag um Mitternacht kommt der Besuch an. Am Samstag wird bei brütender Hitze eingekauft, das Charterboot übernommen und eingeräumt.

 
links: Kap Sounion, der Poseidon-Tempel, rechts: Lavrion mit den unzähligen Charterbasen

1. September bis 16. September, Lavrion - Kea - Kythnos - Syros - Paros - Seriphos - Kythnos - Lavrion
Um 15:30 können wir endlich Lavrion verlassen. Die kleine Enkeltochter fährt mit uns und die erste Etappe wird die Vourkari-Bucht in Kea. Danach folgen zwei Wochen an bereits bekannten und beschriebenen Orten mit Ausnahme von:
- 5,-7. September: Syros Marina(37°26.14'N/24°56.74'E) im Becken vom Haupthafen von Ermoupolis. Wir fuhren dorthin weil ich am rechten Ohr seit einigen Tagen starke Schmerzen hatte. Gang zu der Notfallaufnahme im Spital. Ohne Wartezeit kostenlose Untersuchung durch zwei hübsche, junge Ärztinnen. Da bekomme ich ein Rezept für Antibiotika + Entzündungshemmer + Schmerztabletten. Eine offene Apotheke muss ich lange suchen...es ist Mittwoch Nachmittag. Die Marina Syros ist selbstverständlich nicht fertig aber brauchbar (kein Wasser, kein Strom). Die Entfernung zu der Stadt ist akzeptabel und jede Stunde fährt ein Gratisbus vom Parkplatz bei einem Supermarkt in der Nähe. Je nach Wind und Wetter ist es aber in der Marina kaum haltbar da das Kraftwerk in der Nähe ist und die Diesemotoren der Generatoren allemal mit Schweröl betrieben werden da es aus den Kaminen gewaltig schwarz raucht und entsprechend stinkt.
Von Ermoupolis aus bestehen sehr gute Verbindungen nach Mykonos die meine Tochter und ihrem Mann nutzen um Mykonos und Delos in einem Tagesausflug zu besichtigen.
- 7.-9. September: Paros Ormos Plastira (37°07.656'N/25°13.209'E) und Ormos Joannou (37°08.645'N/25°13.716'E) bei Naousa. Schöne grosse Buchten mit sauberem Wasser und gutem Sandgrund. Im Hafen von Naousa sind einige Anlegestellen für Jachten am Bauen und beinahe fertig.

weiter zum Logbuch 2007 Teil 3 >